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Trittfrequenz beim Rennrad
Seit Lance Armstrong gegen Jan Ullrich mit einer extrem hohen Trittfrequenz gewonnen hat, geht der Trend über zu immer schneller.
Doch gibt es eine optimale Trittfrequenz?
Ja es gibt für jeden Fahrer in jeder Situation eine andere optimale Trittfrequenz.
Es wurde inzwischen schon mehrfach wiederlegt, dass der “Runde Tritt” einen Vorteil bringt.
Doch ist das ziehen am Pedal eine Möglichkeit andere Muskelgruppen zu nutzen.
Was viele jedoch übersehen ist: Der “Runde Tritt” ist keine Waffe oder eine Technik die man dauerhaft nutzen sollte, der “Runde Tritt” ist eine Trainingsmethode!
Wofür erzähle ich später.
Niedrige Trittfrequenz beim Rennrad
Mit einer hohe Trittfrequenz beziffert man im Rennradsport eine Frequenz unter 80 Umdrehungen die Minute.
Eine solche Trittfrequenz hatte auch Jan Ullrich. Jedoch hat man auch oft im Wiegetritt eine Frequenz unter 80.
Bei einer gleichen zu erreichenden Geschwindigkeit bedeutet eine niedrigere Frequenz einen höheren Kraftaufwand.
Kraft wird erzeugt durch eine möglichst hohe Aktivierung von Muskelfasern.
Im Klartext bedeutet es für die gleiche Leistung müssen mehr wertvolle Glukosespeicher angezapft werden.
Außerdem gibt eine niedrige Frequenz, eine langsamere Reaktionsgeschwindigkeit auf Tempowechsel.
Zusätzlich hat der Muskel weniger Kontraktionsphasen, was eine schlechtere Durchblutung bedeutet und wem das noch nicht reicht,
die Verletzungsgefahr steigt auch noch!
Zusammengefasst sind die Nachteile der niedrige Trittfrequenz:
- Höherer Verbrauch von Kohlenhydraten
- Langsameres Reaktionsvermögen
- Schlechtere Durchblutung
- Höhere Verletzungsgefahr
Doch hat eine niedrige Trittfrequenz auch Vorteile? Jan Ullrich hat ja auch einen Tour Sieg mitnehmen können!
Ein großer Vorteil der niedrige Frequenz kann man im Kraftsport wiederfinden.
Mehr Muskelaktivierung erzeugt mehr Testosteron und andere anabole Stoffe.
Testosteron und Wachstumshormone sorgen für eine schnellere Regeneration nach einer Belastung, ein Vorteil bei Etappen Rennen und Trainingseinheiten.
Die schlechtere Durchblutung ist ein zweischneidiges Schwert, sie führt auch zu einer niedrigeren Körpertemperatur, was bei heißen Tagen ein Segen ist.
Ein oft verkannter Vorteil ist mit einer der offensichtlichsten, alle fangen mit einer niedrige Frequenz an, da es am einfachsten ist. Es verlangt am wenigsten Training und mentale Arbeit.
Selbst Profis bekommen kurz vor dem Limit eine niedrige Frequenz, da nach und nach die Konzentration schwindet.
Der wohl wichtigste Vorteil: Eine niedrige Trittfrequenz ist Aerodynamischer!
Zusammengefasst sind die Vorteile der niedrige Trittfrequenz beim Rennradfahren:
- Geringere Wärmeentwicklung
- Bessere Regenerationsfähigkeit
- Geringer mentaler Aufwand
- Aerodynamischer
Hohe Trittfrequenz beim Rennrad
Eine hohe Trittfrequenz braucht man heutzutage um sich von den Hobbyradlern abzusetzen, nichts erzeugt mehr Furcht als ein 32 km/h Ga1 Fahrer mit einem Giro Synthe und einer entspannten 120er Cadence (Trittfrequenz). Man könnte die Vor- und Nachteile der niedrige Trittfrequenz einfach umdrehen und man hätte ziemlich genau die hohe Trittfrequenz beschrieben. Deshalb gehen wir das Thema erstmal anders an.
Wie trainiert man eine hohe Rennrad Trittfrequenz?
Hierzu muss man wissen, was eine hohe Trittfrequenz verhindert. Meisten ist es die Koordination zwischen den Muskeln auf der Vorderseite des Beines und die der Rückseite des Beines.
Wenn man in der Druckphase des Pedal Zykluses zu lange drückt, ist das Pedal schon in der 6 Uhr Stellung und ein Teil der Energie drückt den Fahrer aus dem Sattel. Er beginnt hin und her zu wippen.
Wenn man jetzt das untere Bein perfekt stoppen würde, hätte man das gleiche Problem , denn wenn ein Bein in der 6 Uhr Stellung ist, ist das andere in der 12 Uhr Stellung, der Radler würde wieder ein Teil der Energie dazu verwenden sich aus dem Sattel zu heben. Hier braucht man jetzt den “Runden Tritt“. durch das Zusammenspiel der hinteren und vorderen Muskeln, wird die Phase wo ein Teil der Energie in Hebe Energie verschwendet wird immer weiter verkürzt, so steigt dann auch die mögliche Trittfrequenz.
Nochmal zusammengefasst die Nachteile einer hohe Trittfrequenz:
- Hoher Trainingsaufwand
- Höherer Luftwiederstand
- Höhere mentale Arbeit
- Höhere Körpertemperatur
- Weniger Testosteron
Nochmal die Vorteile einer hohen Trittfrequenz:
- Geringere Verletzungsgefahr
- Höherer Anteil an Fett wird verbrannt
- Bessere Durchblutung
- Schnelleres Reaktionsvermögen
Optimale Trittfrequenz beim Rennrad
Meine Empfehlung ist die hohen Trittfrequenz beim Rennrad, sie ist zurecht der aktuelle Trend.
Mit einer guten 11 – speed Schaltung kann man auch am Berg mit einer hohe Frequenz fahren. Die geringe Verletzunggefahr ist für einen Sport wie Rennradfahren extrem wichtig.
Man muss die niedrige Trittfrequenz nicht aktiv trainieren! Eine langsame Trittfrequenz zu fahren um Kraft-Ausdauer zu trainieren ist nur am Berg sinnvoll. Bergauf ist der Wiederstand gleichmäßig verteilt über den Gesamten Pedalzyklus, somit ist die Verletzungsgefahr überschaubar. In der Ebene bedeutet eine niedrige Frequenz eine relativ hohe Belastungspitze im Bereich zwischen 12 Uhr und 6 Uhr.
Dies merkt man vorallem daran, das wenn man am Berg aufhört zu treten, rollt man auch nicht weiter bergauf. Beim Zeitfahren rollt man nach dem aufhören noch Ewigkeiten weiter.